Das fünfstöckige Gebäude füllt – dem Grundstück entsprechend – den Zwickel zwischen Heiligenstädterstraße und Eisenbahnstraße optimal aus. An der Nordseite schmal, wird es gegen Süden breiter. Auf der östlichen Seite springt die Gebäudehöhe der Widmung entsprechend und öffnet eine Terrassenlandschaft mit Blick Richtung Donau.
Nach außen hin präsentiert sich das Gebäude im Erdgeschoß offen. Ein zweigeschoßiger Einschnitt in der Fassade markiert den Eingang an der Heiligenstädter Straße in einer gut proportionierten Geste. Darüber entwickelt sich ein kompakter Baukörper mit einer aufgelockerten Fassade und unregelmäßig angeordneten Fenstern, großflächigen Verglasungselementen und abgeschrägten Fensterlaibungen für einen idealen Lichteinfall in den Innenräumen. Das Gestaltungselement wird mit unterschiedlichen Farben von Fassade und Laibung unterstrichen, sodass ein lebhaftes Bild im Straßenraum entsteht.
Die Wohneinheiten in den Obergeschoßen gewähren Wohnraum für verschiedene Nutzergruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Im ersten Obergeschoß soll eine sozialpädagogische Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche entstehen, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen können. Dieses neue Zuhause bietet ihnen Raum und Möglichkeiten zur Entwicklung und Entfaltung unterstützt von einem ausgebildeten Betreuerteam der Volkshilfe Wien. Im Haus kann man auf den aktuellen Bedarf reagieren und temporären oder längerfristigen Wohnraum bieten: als Starthilfe, als Übergangslösung, um wieder einen Weg im Leben zu finden oder als Schutz- bzw. Entfaltungsraum.
Im Inneren entsteht eine klare und offene Gliederung der Grundrisse. Den Großteil der Eingangsebene nimmt der Volkshilfe-Shop ein. Er ist zum Stadtraum hin verglast und bietet ein freundliches und kommunikatives Ambiente. Der Shop dient einerseits als Verkaufsraum für Produkte der Volkshilfe sowie Second-Hand Ware und bietet andererseits einen Treffpunkt mit Kaffeebereich sowie Leseecken zum Verweilen. Zudem stellt die Volkshilfe ein Reparaturcafé zur Verfügung, wo sich Technikinteressierte für die Wiederherstellung alter Elektrogeräte einsetzen.
Im ersten Obergeschoß folgt die betreute, sozialpädagogische Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche. Die folgenden vier Geschoße mit Kleinwohneinheiten für sozial betreutes Wohnen bzw. Personalwohnungen. Die Erschließungsflächen werden mit großzügigen Gemeinschaftsflächen ergänzt, die die Kommunikation der Bewohner fördern und Raum für Begegnung und Austausch bieten sollen.
Ein besonderer Treffpunkt und eine Oase des Hauses in diesem Geflecht sozialer Räume bildet das Dachgeschoß, das zur Gänze der Wohngemeinschaft zur Verfügung steht. Neben einem großzügigen Gemeinschaftsraum, ist auch ein Waschsalon mit Maschinen und Trocknern für die Heimbewohner angeordnet. Eine herausragende Qualität bietet vor allem die große Gemeinschafts-Dachterrasse, die sich über zwei Geschosse zieht. Mit Begrünung, einem Naschgarten (Urban Gardening), Sitz- und Liegebereichen sowie Ruhe- und Aktivitätszonen, bietet die Dachlandschaft den Bewohnern einen hochqualitativen Freiraum mit einem außergewöhnlichen Blick über Wien.