ICH-DU-WIR+ Wohnen bietet dem Umfeld ein neues Modell an. Am Standort ist das Angebot an großen Wohnungen für Familien mit Kindern überrepräsentiert, obwohl insbesondere in den Städten immer mehr Menschen allein und oft auch isoliert leben. Seit den 80er-Jahren ist zu beobachten, dass zudem immer mehr Menschen aus der Standard-wohnform „Kleinfamilie“ austreten und alleine leben.
Der Anteil der exklusiv privaten Wohnfläche im Wohnprojekt ist kleiner, wird aber durch attraktive, gemeinschaftlich nutzbare Räume kompensiert. Im Projekt ist trotzdem alles da, was man zum Wohnen braucht – in jeder Lebensphase: Zusammen wohnen mit Lebenspartnern oder Freunden – und wenn es notwendig wird auch in Form betreuten Wohnens.
In den Obergeschoßen werden für 1 oder 2 Personen kleinere, flexible Typen angeboten. Die ICH-Bereiche sind als private Rückzugsräume mit eigener, barrierefreier Dusche und Mini-Küche in der gemeinsamen Wohnung organisiert. Sämtliche Wohnungen verfügen über einen direkten Freibereich (Loggia/Balkon/Terrasse). Es wurden Begegnungsbereiche und Gemeinschaftsloggien organisiert und es sind gemeinsam benutz- und zumietbare Mehrwerteinrichtungen zwischen den Wohnungen vorhanden.
Im Erdgeschoß werden Wohngemeinschaften für 4 Personen angeboten, deren kommunikative DU – Bereiche zur Straße angeordnet sind, während die ICH- Bereiche mit Terrassen zum Garten orientiert sind. Das programmatische Herz der Wohnanlage ist der zentrale, multifunktionale Gemeinschaftsraum im Erdgeschoß mit vorgelagerten Kommunikationsplätzen. Das Dachgeschoss ist mit einem Fitnessbereich, einer Waschküche und mit einer Gemeinschaftsterrassen ausgestattet.
Die kompakte Bauform bildet die Voraussetzung für ein effizientes, verlustminimierendes Gebäude. Die vertikale Haupterschließungs-Zone mit großzügigen Belichtungs- und Belüftungsflächen auf beiden Seiten dient als Pufferzone. Das Gebäude ist als Niedrigstenergiehaus konzipiert. Es ist mit einer semizentralen Be- und Entlüftungsanlage mit Abluftwärmerückgewinnung ausgestattet. Der Restwärmebedarf und die Warmwasserversorgung werden mit Gas gedeckt. Ergänzt wird das Konzept durch eine 8V Fotovoltaikanlage am Dach. Durch die zusätzliche Aufweitung des Erschließungsganges mit den gemeinsam benutzbaren bzw. zumietbaren Einheiten wird viel Licht hereingeholt. Dies macht eine künstliche Belichtung tagsüber verzichtbar.
Durch das Zusammenführen all dieser Maßnahmen ist mit einem sehr geringen Primärenergiebedarf zu rechnen. Ergänzende Maßnahmen sind: Gemeinschaftliche Waschküchen mit Warmwasseranspeisung der Geräte, stromeffiziente Allgemeinbeleuchtung mit LED’s, Nutzung von Eigenstrom aus PV-Anlage (Einsparung der Netzgebühr).
Realisiert wurde ein Massivbau, der durch seine klare Gliederung der Obergeschosse mit seiner beidseitigen Anordnung der Wohn- und Gemeinschaftseinrichtung kurze Deckenspannweiten ermöglichet. Mit dem Innengang ist die dienende Zone mit ihren vertikalen Schächten im Deckenbereich des Innenganges fixiert. Diese ermöglicht eine Flexibilität in den Grundrissen, wodurch die benötigten Wohnungsgrößen für 1-2 oder 4 Person gut herzustellen sind.