STÄDTEBAU UND FREIFRAUMPLANUNG
Das städtebauliche Konzept geht vom Prinzip der Wechselbeziehung zwischen Nachbarschaft und öffentlichem Raum aus. So wurde das Gebäude von der nordwestlichen Grundstücksgrenze abgerückt, um einen großzügigen Platz an der Ecke Taborstraße und Leystraße der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu können. Mit offenen Grenzen ist auch der Innenhof gestaltet, der aufgrund seiner Einbettung in das L-förmige Gebäude eine ruhigere Atmosphäre bietet.
ARCHITEKTUR
An den lang gestreckten, nach Südwesten orientierten Baukörper entlang der Leystrasse schließt im Norden ein kompaktes Punkthaus an. Die Wohnbereiche sind nach Südwesten orientiert und weisen thermisch getrennte Freiräume mit Beschattungselementen aus Holzlamellen und semitransparenten Geländern aus farbigem Acrylglas auf. Im Spannungsfeld zwischen Innen und Außen, zwischen Besonnungs- und Beschattungsbedürfnis, prägt die Loggienzone an der Leystraße wesentlich den lebendigen Charakter des Gebäudes. Die Schlaf- und Arbeitsbereiche sind weitgehend nach Osten in den ruhigen Hof gerichtet. Kompakte Öffnungen und größere Wandanteile an der Ostseite unterstützen die Energieeffizienz des Passivhauses. Die versetzt angeordneten Minibalkone verleihen der Fassade einen spielerischen Charakter und reduzieren optisch die Gebäudehöhe.
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
>>young corner spricht insbesondere Jungfamilien, Alleinerziehende, Singles, und Studenten an. Differenzierte Grundrisse, Gemeinschafts- und Spielflächen, Kindergarten und Wohnheim tragen den Bedürfnissen des vielseitigen „Bewohner-Mix“ Rechnung. Für Heimarbeiter ist die Anmietung von Büroeinheiten möglich. Diese Vielfalt bietet den Bewohnern optimale Rahmenbedingungen für gemeinschaftliches Wohnen. Im Punkthaus ist im ersten und zweiten Geschoß ein viergruppiger Kindergarten integriert. Darüber befinden sich 10 Wohngemeinschaften für je 5 Personen mit Gemeinschaftsräumen. Das begrünte Flachdach ist mit Allgemeinterrassen und privat nutzbaren Dachgärten mit herrlichem Weitblick ausgestattet. In der großteils verglasten Erdgeschoßzone befinden sich Gemeinschaftsräume, darunter ein Musikproberaum sowie Fahrradabstellräume und die Einlagerungsräume.
ENERGETISCHES KONZEPT
Das Passivhaus punktet energietechnisch mit einem kompakten Baukörper und baulichen Maßnahmen zur Reduzierung der Wärmebrücken. Der rechnerische Heizwärmebedarf liegt daher bei nur 6 kWh/m2a (OIB). Das Haustechnik-System basiert auf einer semizentralen, kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Der effektive Wärmebereitstellungsgrad der Lüftungsanlage beträgt 80%, die Zuluft wird mit mindestens 18°C in die Wohnungen eingeblasen. Jeder Aufenthaltsraum verfügt über einen kleinen Heizkörper, womit eine individuelle Raumtemperatur erzielt werden kann. Das Schacht- und Grundriss-System ist auf die Variabilität des Innenausbaus abgestimmt. Die Luftverteilung im Wohnungsinneren erfolgt über die Vorräume mit abgehängten Decken. Die Lüftungszentralen sind am Dach situiert und sind somit für die periodische Servicierung leicht zugänglich.