Bauen und Sanieren in Schutzzonen bedürfen eine umfassende Kenntnis der behördlichen Auflagen, die sensible Annäherung an eine zeitgemäße Architektur und die qualitative Ausführung der thermischen Maßnahmen. Bei der Sanierung des Wohngebäudes in der Penzinger Straße im 14. Wiener Bezirk ging es einerseits darum das historisch gewachsene Erscheinungsbild der Architektur zu erhalten und andererseits den Heizenergiebedarf zu minimieren.
Die unteren beiden Geschoße des Gebäudes wurden im 16. Jahrhundert errichtet. Die Aufstockung des 2. OG, errichtet Ende des 19 Jahrhunderts, fügt sich selbstverständlich in den Bestand ein und ergänzt die natürliche Gliederung der Fassade und des Baukörpers. Die architektonische Besonderheit des Hauses offenbart sich erst in der genaueren Betrachtung. Je länger man sich mit dem Gebäude beschäftigt, desto mehr wird der Zweck dieses Typus und seiner urbanen Absicht erkannt.
Im ersten Schritt der Sanierung wurde eine Mauerwerkstrocknung durchgeführt und die über die Jahrhunderte eingedrungene Feuchtigkeit reduziert, um damit langfristig sowohl die Bausubstanz zu erhalten, als auch die Wohnqualität zu verbessern. Entsprechend den Anforderungen des Denkmalschutzes zum Erhalt des Ortsbildes, wurde im nächsten Schritt eine sensible Fassadendämmung der Straßenfassade, ein Fenstertausch im Erdgeschoß sowie eine Dämmung des Dachbodens vorgenommen.
Ein besonderes Augenmerk galt dem Erhalt des äußeren Erscheinungsbildes des Gebäudes. Dabei wurde die sensible, maßstäbliche Gliederung des Baukörpers mit Rücksprung in der Fassade und Erker sowie die Zierteile und Gesimsausbildung detailliert gemäß dem historischen Bestand berücksichtigt – Standardverzierungen mit Dämmstoffen waren nicht gewünscht.
Die Farbe der Fassade wurde aus dem historischen Bestand übernommen. Das Gebäude bleibt somit als Ensemble in seinem Ausdruck erhalten. Ensemble bedeutet in diesem Zusammenhang die Zusammengehörigkeit von mehreren Gebäuden, die gemeinsam eine städtebauliche Qualität vorweisen. Somit wurde auch die Grammatik der historischen Straßenfassade in der Penzinger Straße beibehalten, indem die architektonische Identität dieser Straße und die Vielfalt in der detaillierten Ausbildung des jeweiligen Gebäudes unter Wahrung eines einheitlichen Maßstabes betrachtet wurde.