Im Vergleich zum Bürobau wurden sommerliche Überhitzungsproblematiken im Wohnbau bis dato nur am Rande untersucht. Der Grund dafür ist, dass im Bürobau durch größere innere Wärmequellen und meist einen hohen transparenten Fassadenanteil weitaus größere Wärmelasten im Sommer auf Innenräume wirken als im Wohnbau. Aktive Gebäudekühlung mit Kompressionskälteanlagen sollte vermieden werden, da sie energie- und kostenintensiv sind. Es werden alternative Klimatisierungsmöglichkeiten zu Kompressionskälteanlagen untersucht. Im günstigsten Fall könnte vielleicht komplett auf Systeme verzichtet werden, die Energie verbrauchen.
Maßnahme: Optimierung von Fenstern
Besonders für die Altbausanierung ist eine Optimierung von Fenstern eine Maßnahme, die fast immer umsetzbar ist. Da im Wohnbau relativ geringe Wärmelasten auftreten, ist eine Fensteroptimierung besonders sinnvoll, da die Wirkung der Verbesserung stark spürbar ist. Innerhalb dieser Arbeit wurden Messungen an zwei Kastenfenstern gegenübergestellt. Dabei wurde eines mit Verbesserungsmaßnahmen (Sonnenschutz, neue hochwertige Gläser, Lüftungskonzepte) ausgestattet, das zweite blieb im Originalzustand. Die Messergebnisse zeigten, dass durch eine optimierte Sanierung des Kastenfensters mit einfachsten Mitteln und geringen Kosten (weitaus günstiger als eine Neuanschaffung des Fensters) eine Senkung der sommerlichen Raumtemperaturen von bis zu 3°C erzielt werden kann. Kastenfenster kommen sehr häufig in österreichischen Stadtzentren vor, in denen im Sommer Wärmeinseln auftreten. Darüber hinaus entsprechen Kastenfenster nicht mehr dem heutigen Wärmedämmstandard. Dieser kann jedoch durch einen Gläsertausch im Innenflügel und Dichtungsinstallation leicht erreicht werden.
Einfamilienhaus am Land vs. Innenstadtwohnung
In dieser Arbeit wurden weiters zwei Wohnhabitate, nämlich ein typisches Einfamilienhaus am Stadtrand (Pressbaum) und eine Innenstadtwohnung thermisch untersucht und vermessen. Zielsetzung war es festzustellen welche Temperaturbedingungen im Sommer in Wohnbauten herrschen. Die Messungen zeigten, dass es vor allem in der Stadtwohnung zu hohen Temperaturentwicklungen kommt. Im Einfamilienhaus Pressbaum kommt es nur kurzzeitig und im geringen Ausmaß zu hohen Raumtemperaturen über dem behaglichen Bereich.
2.Teil des Forschungsberichtes
Im 2. Teil des Forschungsberichtes wurden weitere Untersuchungen angestellt, die für die untersuchten Themen relevant sind. Es werden die Schwerpunkte Zusammenhang von Energie, CO2 und Kühlung, sowie Funktionsprinzip von Kühlaggregaten, aktive Kühlsysteme und Kältemittel untersucht.