Die Lage an der stark befahrenen Eichenstraße bedingt ein akustisches Schließen des Baukörpers, der als Schallschutz für die gesamte Anlage fungiert. Den nach Süden orientierten Wohnräumen werden hier opake Balkonbrüstungen als Filter vorgesetzt, die Fenster werden mit Drei‐Scheiben‐Wärmeschutzglas versehen. Zudem sorgt die Lüftungsanlage für gutes Wohnklima ohne Fensterlüftung. Es werden drei gleichwertige Baukörper ausgebildet, die durch die Situierung der vertikalen verglaste Elemente neben den Stiegenhäusern gekoppelt sind. So ergibt sich eine ablesbare Gliederung der Gebäudestruktur, die Durchblicke in den Hof zulässt und für eine Besonnung der internen Grünflächen sorgt.
Die Stadtachse „Siebertgasse“ erhält durch die neue Bebauung städtebauliche Bedeutung. Diesem Umstand wird mit der Erhöhung des Gebäudekomplexes an der Ecke Eichenstraße / Siebertgasse Rechnung getragen. Der in Richtung Stadtmitte verschwenkte drei‐geschossige Winkel ist mit einem zurückversetzten 8. Obergeschoss optisch vom Basisbaukörper abgesetzt. Die Höhenlage lässt hier auch nach Nord‐Westen orientierte Wohnungen zu, die mit Abendsonne und schöner Aussicht (Wienblick) aufwarten können, während in den darunterliegenden Wohnungen aufgrund der Beschattung durch die umliegende Hofbebauung keine Wohnräume nach Norden orientiert werden. Wesentlich ist auch die offene Erdgeschosszone mit 4,5m Höhe, die dem Baukörper Leichtigkeit verleiht und neben den notwendigen Infrastrukturen und einem Supermarkt auch Begegnungsflächen und Kommunikationsbereiche in den Arkaden bietet zum urbanen Platz.
Auch die Qualität der Freibereiche rund um das Projekt weist eine gute Gliederung auf. Sie reicht von den mit Bäumen gesäumten Straßenfronten an Wolfganggasse und Eichenstraße über den beruhigten Innenhof mit wohnungsnahen Spiel‐ und Aufenthaltsbereichen und urbaneren Freiflächen an der Siebertgasse mit Marktflächen bis hin zum Übergang zur Parkfläche im Norden des Bauplatzes und bietet so für jeden etwas. Ergänzt wird das Angebot durch die Gestaltung der Dachterrassen, die für alle BewohnerInnen zugänglich sein sollen. Die Gliederung der Baukörper wird durch den Wechsel der Fassadenmaterialien unterstrichen.
Die massiv wirkenden Riegel werden mit gläsernen Gelenken verbunden. Der aufgesetzte „Winkel“ an der Ecke Siebertgasse Eichenstraße durch eine zurückgesetzte Basis im 8OG von den darunterliegenden Bauteilen abgehoben. Die Balkonelemente spielen mit dem Wechsel von opaken und transparenten Teilen, wobei die massiven Brüstungsteile speziell an den zur Straße gerichteten Bauteilen durchaus als „Schutzschild“ interpretiert werden. An den Straßenfassaden wechseln die Brüstungselemente an die Seite des Balkons um hier mehr Privatheit zu vermitteln. Mit der Anordnung der Fenster, die mit wenigen Formaten auskommen wird ein aufgelockertes Fassadenbild erzielt.