Durch die Gesamtkonzeption der solarCity Pichling sind hochwertige Rahmenbedingungen gegeben. Neben hoher Freizeitqualität durch den nahen Naturraum Auwald und das Erholungsgebiet Weikerlsee ist mit der geplanten Straßenbahnverbindung auch eine ökologisch sinnvolle Verkehrsstruktur möglich. Der gesamte Siedlungskern soll autofrei gehalten werden.
Die Wohnhausanlage besteht aus sieben überschaubaren Zeilen mit zwei bis vier Geschoßen. Sie folgt dem ebenfalls von Treberspurg & Partner stammenden Gesamtkonzept der zweiten Bebauungsphase der solarCity. Die drei Häuser des südlichen, schmalen Grundstückteiles betonen die Achse zum Zentrum der solarCity. Die vier nördlichen Baukörper öffnen sich – jeweils nach Süden verschwenkt – zum Naherholungsgebiet Weikerlsee, das durch einen Damm getrennt ist. Die Grünachse im Zentrum des Quartiers in unmittelbarar Nähe zu den Gemeinschaftsräumen bietet ein flexibles Angebot für vielfältige soziale Aktivitäten.
Großzügige Grundrisse und sonnendurchflutete Wohnräume bieten optimale Wohnqualität. Alle Wohnungen verfügen über Freibereiche (Mietergärten, Balkone,Dachterrassen). Großflächige Südverglasungen und die Loggiengerüste, in die nachträglich Wintergärten integriert werden können, bestimmen die Architektur. Die Mischung von Maisonetten, Reihenhäusern und Geschoßwohnungen soll der Tendenz der sozialen Seggregation vorbeugen. Das Projekt versucht, fortgeschrittene Technologien des ökologischen und energiesparenden Bauens im strengen Kostenrahmen des geförderten Wohnbaus dosiert umzusetzen.
Innovativ ist die jeweils auf den Haustyp abgestimmte Kombination modernster Bau- und Haustechnologie und deren Optimierung im Sinne eines Gesamtsystems. Das Projekt wird vom BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) im Rahmen des Forschungsprojektes „Haus der Zukunft“ unterstützt. Fünf der sieben Häuser sind mit Niedrigenergiestandard, eines als „Fast-Passivhaus“ ausgebildet. Ein Haustyp wird mit fünf Maisonetten als Testobjekt für ein Passivhaus-Konzept errichtet.
Ein in jedem Haus vorgesehenes Grundmodul für die wirtschaftliche Basisvariante ist die Warmwasserbereitung mittels Sonnenkollektoren. Der erforderliche Restwärmebedarf wird über Fernwärme gedeckt. Ein weiteres Basismodul für jede Wohnung ist die kontrollierte Abluft über Bad und WC mit Nutzung der Abwärme für die Warmwasserbereitung.
Ein Zusatzmodul für das „Fast-Passivhaus“ stellt die dezentrale Be- und Entlüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung, Erdreichvorwärmung und durch Fernwärme versorgten Nachheizregistern dar. Basisvariante und „Fast-Passivhaus“ werden mit derselben thermischen Qualität der Gebäudehülle ausgeführt.
Das Passivhaus besitzt bereits derart guten Dämmstandard, dass keine herkömmliche Heizung mehr vorgesehen ist. Untersucht wird hier auch der Einsatz von TWD-Elementen und Vakuumdämmung.
Die künftigen Bewohner sollen professionell auf die Wohnsituation und den Umgang mit den neuen Technologien vorbereitet werden. Der Vergleich mit den gemessenen Energiewerten und die Nachbefragung zwei Jahre nach Bezug sollen die Sinnhaftigkeit und Effizienz dieser Art Betreuung zur Erzielung von nachhaltigem Nutzerverhalten aufzeigen.