Die Peregrinikapelle ist ein im Norden an die Servitenkirche angebauter, langgestreckter Sakralraum, der ein besonderes Beispiel für eine barocke Kapelle in Österreich darstellt. Sie wurde im 18. Jhdt. in drei Phasen erbaut und unter der Mitwirkung einiger namhafter Künstler bzw. Handwerker gestaltet. Die Altarnische (ein in Österreich ungewöhnliches Tempiettomotiv) in schwarzem Lilienfelder Marmor stammt von Melchior Hefele, die Kuppelfresken von Josef Adam Mölk, das kunstvolle Rokokogitter von Johann Zorigübl und der silberne Votivaltar in Rocailleornamentik von Joseph Krembser. Ein wichtiges Ziel der Generalsanierung war das einheitliche Erscheinungsbild der Kapelle so gut wie nicht zu verändern und trotzdem die Lesbarkeit der historischen Phasen zu erhalten.
Die Kapelle war vom Kircheninnenraum und auch von außen über die Grünentorgasse bisher nur über Stufen erreichbar. Der Neuschaffung eines barrierefreien und gleichzeitig denkmalpflegerisch sensibel gelösten Zuganges kommt eine besondere Bedeutung zu, da der Hl. Peregrin auch heute noch bei Fußleiden aller Art angerufen wird. Diese Herausforderung wurde mit dem Einbau einer Rampe gelöst, die sich mit ihrer geschwungenen Form und ihren Proportionen in das Umfeld einpasst, sich in Farbe und Materialität jedoch klar abhebt. Durch ihre leichte, auf den vorhandenen Fußboden gestellte Stahlkonstruktion mit einem Kautschukbelag bleibt sie unaufdringlich und ist bei Bedarf reversibel.
Was dieses Projekt zudem auszeichnet, war das hohe Maß an Partizipation der Beteiligten. Nur so war es möglich das denkmalgeschützte Gebäude nicht nur konstruktiv und technisch, sondern auch den aktuellen Erfordernissen der NutzerInnen entsprechend anzupassen. Neben der Sanierung der Oberflächen, Beleuchtung und Elektrik, wurde auch eine Mauertrockenlegung durchgeführt, eine horizontale Sperrschicht eingebracht und eine Wandheizung installiert.