Stadträumlich ist die Bebauung im größeren Kontext zu sehen. Die Verkehrsbänder im Westen stellen den Bezug zum Großraum her, wogegen sich östlich des Bauplatzes sehr kleinräumige Strukturen vorfinden. Der großvolumige Riegel an der Kaisermühlenstraße und seine Fortsetzung jenseits der U-Bahntrasse bilden in diesem Spannungsfeld Grenze und Tor zu den sich dahinter entwickelnden kleinmaßstäblichen Baustrukturen.
Die unmittelbar angrenzenden, für Gestaltung und Nutzbarkeit der Bebauung bedeutenden Verkehrsbauwerke, Verschubbahnhof, Autobahn, Schnellstraße und U-Bahn verhindern die Orientierung nach Westen und Nordwesten trotz Fernblick und Besonnung in den oberen Stockwerken. Dem gegenüber steht eine große Grünfläche im Osten und Südosten mit wenig städtischem Charakter. Die südlichen Freiflächen als Teil eines Wald- und Wiesengürtels stellen eine Verbindung zur Lobau und dem Nationalpark Donauauen dar.
Die Wohnhausanlage besteht aus einem langgestreckten nach Südost orientiertem Baukörper (Riegel) und fünf weitgehend nach Süden orientierten Zeilen. Insgesamt wurden 264 Wohneinheiten, 4 Büroeinheiten und 4 Geschäftseinheiten realisiert. Die halböffentlichen Freiflächen mit differenzierten Spielplätzen sind entlang der Ostseite des Riegels angeordnet. Im Norden der Wohnhausanlage ist der Riegel mit der nördlichen Zeile durch eine Stahl-Glaskonstruktion verbunden, welche als Schallpuffer zur U-Bahntrasse und Kaisermühlenstraße fungiert.
Der Riegel ist ein siebengeschoßiger Baukörper mit einem zurückgesetzten Dachgeschoß. Entsprechend der Widmung werden straßenseitig im Riegel keine Fenster von Wohnräumen angeordnet. Alle Wohnungen sind in Richtung Osten zur ruhigen Hofseite der Wohnhausanlage orientiert. Hier sind ihnen private Freiflächen in Form von Loggien, Balkonen oder Terrassen zugeordnet. Im Erdgeschoß sind Geschäftsflächen, Gemeinschafträume und Fahrradabstellräume untergebracht.Die Erschließung des Riegels erfolgt über drei Stiegenhäuser und einen geschlossenen Laubengang, der ab dem 2. Stock die drei Stiegenhäuser miteinander verbindet. Entlang dieses Laubengangs befinden sich noch zusätzliche Gemeinschafträume, sowie Fahrrad und Kinderwagenabstellräume, die als Erker ausgebildet an der Fassade zur Kaisermühlenstraße in Erscheinung treten.
Die Zeilen 1-4 sind fünfgeschoßig mit einem Gründach, die Zeile 5 ist viergeschoßig mit einem Dachgeschoß. Die Erschließung erfolgt pro Zeile über jeweils drei Stiegenhäuser von denen zwei bzw. drei Wohnungen erschlossen werden. Im Erdgeschoß sind Kinderwagenabstellraum sowie Fahrradabstellräume untergebracht. Im vierten Stock der Zeilen eins bis vier ist jeweils ein Gemeinschaftsraum mit einer vorgelagerten Terrasse angeordnet.
Die Passivhauswohnhausanlage stellt ein Vorzeigeprojekt in Bezug auf die Reduzierung des CO2-Ausstoßes dar. Zentrales Element ist die kontrollierte, mechanische Wohnraumlüftung mit semizentralen Lüftungsgeräten und hocheffizienter Wärmerückgewinnung (mind. 85%) für alle Wohnungen. Die Regelung erfolgt wohnungsweise mit drei manuell wählbaren Lüftungsstufen, um so eine höchst mögliche Energieeffizienz zu gewährleisten. Zur Deckung des Restwärmebedarfes der Raumheizung und der Gebrauchswarmwasserbereitung wird die Fernwärme genutzt. Die Raumheizung mittels Radiatoren mit Thermostatventilen, Zirkulationsleitung für die Warmwasserversorgung und individuelle Regelbarkeit der Raumtemperatur stehen dabei für optimale Wohnqualität. Am Dach der Objekte wird eine Photovoltaikanlage zur Eigennutzung und zur Einspeisung von Strom ins Netz von Wienstrom errichtet. Durch diese Maßnahme wird ein Beitrag zur Entlastung fossiler Stromerzeugungen geleistet und gleichzeitig werden die Betriebskosten gesenkt.