Das Planungsgebiet zeichnet sich durch die Lage unmittelbar zwischen den beiden das Stadtbild bestimmenden Standorten der MedUni Wien, dem alten und neuen AKH, aus. Demzufolge sind auch Verbindung und Durchlässigkeit speziell in nördlicher und östlicher Richtung wichtige Grundlagen für das Projekt.
Eine wesentliche Weichenstellung für das Projekt stellt die Entscheidung zur Erhaltung der beiden Fassaden in Höfergasse und Mariannengasse dar. Die so definierte Gebäudehöhe ermöglicht ein Freihalten des großen Hofes trotz Einhaltung der geforderten Flächen. Gestalterischer Höhepunkt sind die gläsernen Spangen in den obersten Geschossen, die die Baukörper zusammenfassen und in der Stadtsilhouette ablesbar machen und dem Projekt Unverwechselbarkeit und räumlichen Mehrwert verleihen.
Herzstück ist die durchlässige Erdgeschoßzone. Von hier aus werden die drei Hörsäle erschlossen, hier befinden sich studentische Lern- und Aufenthaltszonen, Infrastrukturen wie Schließfächer, Fahrradgarage und zentrale Kopierstelle. Dreidimensionalität wird durch den Blick ins UG sowie durch die in den Luftraum auskragende Mensa verstärkt. Im Zentrum des Baukörpers befindet sich die Hauptstiege für die Studenten, die einerseits zu den Seziersälen im UG, andererseits
in die Obergeschoße mit den Lehrbereichen führen. Eine starke horizontale Zonierung und der umlaufende Erschließungsgang vereinfachen die Orientierung. Die in Clustern (Labors und Büros) organisierten Institutsbereiche sind in den jeweiligen Gebäudeteilen mit vertikaler Verbindung zusammengefasst, wobei die Gebäude in der Mariannengasse dem Institut für Biomedizinische Technik zugeordnet werden. Die Institute werden durch den verglasten Gang zusätzlich belichtet und durch die Spangen in den obersten Geschoßen verbunden und ergänzt.
Die kompakten Baukörper mit niedrigem Außenoberflächenanteil erhalten eine hochwärmegedämmte Außenhülle. Der reduzierte Heiz- und Kühlbedarf kann mit Wärmepumpen und Tiefenbohrungen ökologisch gedeckt werden. Es wird NEST bzw. PH- Standard, vielleicht auch eine ÖGNI- Platin- Zertifizierung angestrebt. Das angestrebte Energiekonzept mit Bauteilaktivierung, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sowie Unterstützung der Warmwasserbereitung mittels Sonnenkollektoren ist ebenso ein Beitrag zur Nachhaltigkeit des gesamten Projektes wie die spezielle aktive Außenhülle (PV) sowie die angestrebten Systeme zur Tageslichtlenkung.