Der Dachgeschoßausbau des Oskar-Simony-Hauses 2014, einem Institutsgebäude der BOKU in der Peter-Jordan-Straße 65 im 18. Wiener Gemeindebezirk, direkt an einem wichtigen Eingang in den Türkenschanzpark gelegen, betont die Bedeutung des Gebäudes als Institutsgebäude für die Freiraumplaner der BOKU. Treberspurg & Partner Architekten wurde mit der Ausführungs- und Generalplanung beauftragt. 1980 wurde das Dachgeschoß erstmals als Studentenheim ausgebaut, während 1994 ein neuer Lift die Barrierefreiheit des Gebäudes bewirkte. Da die Dachkonstruktion baufällig war und das Studentenheim nicht mehr genutzt wurde, sollten Institutsräume im ersten und zweiten Dachgeschoß entstehen. Eine Gruppe von Seminarräumen kann durch flexible Schiebewände zu einem großen attraktiven Raum vereinigt werden, der durch großzügige Fenster Aussicht zum Wienerwald mit Leopoldsberg bietet.
Die beiden Dachgeschoße wurden mit taubengrauen Blechschindeln im Rautenformat gedeckt. Gestalterisch wurde das erste Dachgeschoß durch die horizontale Zusammenfassung der Fenster bewusst von der vertikalen Gliederung der Fassade abgesetzt, während die Dachgaupen des zweiten Obergeschoßes die hohen Fensterformate des Bestandsgebäudes aufnehmen. Die Ausbildung des Mansardendaches am Übergang des geneigten Daches in die senkrechte Dachfläche wurde möglichst homogen ausgebildet. Gleichzeitig werden die notwendigen Funktionen von Dachentwässerung und Schneefang gewährleistet. Die Form mit ihren Rundungen ist sehr komplex und war eine Herausforderung für Planung und Bauausführung. Die tragenden Bauteile wurden als Stahlrahmenkonstruktion ausgeführt, teilweise mussten auch bestehende Decken verstärkt oder ersetzt werden. In nur 13 Monaten Bauzeit wurden 427 m2 neue Nutzfläche geschaffen. Solarpaneele am Dach wurden installiert und gewährleisten eine energieautarke Stromnutzung. Mit 28 kWh/m2a wurde das Oskar-Simony-Haus durch den Dachgeschoßausbau auf energietechnisch modernsten Stand gebracht. Nettes Detail am Rande: Brutkästen für Fledermaus und Mauersegler wurden während der Arbeiten montiert, um so die Population zu schützen.