Nach mehr als zwei Jahren pandemiebedingter Pause trafen sich Anfang Juni über 150 Interessierte im Kuppelsaal der TU Wien beim PLANERFORUM.ARCHITEKTUR. ArchitektInnen, PlanerInnen, BauträgerInnen, aber auch StudentInnen, wurde ein interessantes Programm geboten und innovative und gestalterisch hochwertige Lösungen im nachhaltigen Bauen aufgezeigt.
Wie ein roter Faden haben sich die Themen zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit durch den gesamten Vortragstag gezogen. Neben Beiträgen über die Dekarbonisierung des Gebäudebestands wurden über die neuesten Entwicklungen im Kontext des klimaadaptiven und nachhaltigen Planens und herausragende architektonische Beispiele sowie über die Zukunft des Bauens referiert und diskutiert.
Keine Zeit mehr zu verlieren
Bei der Podiumsdiskussion sprachen VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die aktuellen Themen der Raum- und Stadtplanung. Besonders Wien als dynamisch wachsende Stadt hat enorme Chancen für den Klimaschutz. Innovative und klimagerechte Lösungen für die Energieversorgung müssen bereits frühzeitig im Stadtentwicklungsprozess eingebunden werden.
Fest steht, dass die Emissionen von Gebäuden seit vielen Jahren sinken und Gebäude ohne fossile Energieträger auskommen. Die notwendigen Technologien für energieautarke Neubauten sind alle vorhanden. Das Problem bleiben die wertvollen Bestandsgebäude. Die Forderung, die Sanierungsrate zu erhöhen, gibt es seit vielen Jahren und wird immer lauter. Jetzt dürfe man keine Zeit mehr verlieren, so der Appell an die Politik.
„Aus Fehler lernen“
…war eine der Erkenntnisse beim Planerforum Architektur. Dabei geht es darum, eine positive Fehlerkultur zu entwickeln, Erfahrungen mit anderen zu teilen und Fehlereingeständnisse zu respektieren.
Erhalt von wertvoller Bausubstanz
In der Nachmittagssession sprach Christoph Treberspurg über „Energieeffizienz und Nachhaltigkeit als Kriterien der Ausbildung“. Dabei stellte er einige Projekte der Studierenden der TU Wien vor, die im Sommersemester 2020 im Rahmen der Lehrveranstaltung „Großes Entwerfen“ entstanden sind. Die Aufgabe war es, für die geplante Ansiedlung der Central European University (CEU) am weltweit einzigartigen Jugendstiljuwel des Otto-Wagner-Areals einen modernen und zukunftsfähigen Plus-Energie-Universitätscampus zu entwerfen. Begleitet wurde die Lehrveranstaltung zum Otto Wagner Areal von einem Forschungsprojekt, in dem die Machbarkeit aufgezeigt wurde, wie historisch wertvolle Bausubstanz zu einem Plus-Energie-Quartier saniert werden kann. Die Studierenden haben in Gruppenarbeiten Vorschläge für die Nutzung als klimaneutrales und dekarbonisiertes Universitätsareal für die CEU ausgearbeitet und einzelne Pavillons des Ensembles beispielhaft dargestellt. Leitend dabei war die Orientierung an den Sustainable Development Goals (SDGs) , den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Welt.
Für einen im Jahr 2020 von der CEU ausgerufenen Architektenwettbewerb wurde von Treberspurg & Partner Architektenin enger Zusammenarbeit mit einem Experten-Team ein ganzheitliches Konzept für den denkmalgeschützten Ort erarbeitet. Die daraus entstandene einzigartige Identität im Spannungsfeld von Denkmalschutz und den Bedürfnissen einer modernen Universität schafft eine freundliche und moderne Lernumgebung mit hoher Aufenthaltsqualität.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.